ZentralschweizLuzernStadt Luzern: 42% mehr Carverkehr bis 2018

Stadt Luzern: 42% mehr Carverkehr bis 2018

Arbeitsgruppe soll nun Massnahmen definieren
Publiziert am Mo 23. Juni 2014 14:00 Uhr

Die Verkehrssituation um den Schwanen- und Löwenplatz in der Stadt Luzern ist zunehmend prekär. Vor allem die Reisecars - welche auf den beiden Plätzen einfahren, parkieren und wieder ausfahren - beeinträchtigen den Verkehrsfluss. Bis in knapp vier Jahren dürften die Carbewegungen um 42 Prozent von heute 51‘000 auf 74‘000 zunehmen. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmen PriceWaterhouseCoopers, die im Auftrag von Luzern Tourismus und der Stadt Luzern durchgeführt wurde. Um einen Verkehrskollaps zu vermeiden und die touristische Wertschöpfung nicht zu gefährden, gibt die Studie 19 Empfehlungen ab.

«Von 15 bis 19 Uhr sind die Problemzeiten.»

Mit diesen 19 Empfehlungen soll der Carverkehr kurzfristig räumlich und zeitlich umverteilt werden. Reisegruppen sollen vermehrt ausserhalb der Stosszeiten anfahren. Heute reisen gemäss Studie mehr als die Hälfte der Cars beim Schwanenplatz zwischen 15 und 19 Uhr an. Problematisch ist es nur während knapp sieben Monaten im Jahr - zu Ferienzeiten und generell in den Sommermonaten.

Kurz- und Mittelfristige Massnahmen
Als mögliche Massnahmen vorgeschlagen sind zum Beispiel eine generelle Sperrung des Schwanenplatzes, ein Anfahrtsverbot für Cars während der Stosszeiten, tageszeitabhängige Anhaltegebühren oder auch ein Zubringerdienst per Bus oder Schiff für Touristen von Parkplätzen am Stadtrand. Es sei höchste Zeit für das Problem Lösungen zu finden, sagte Adelbert Bütler, Verwaltungsrat von Luzern Tourismus, an einer Medienkonferenz. Der städtische Verkehrsdirektor Adrian Borgula fügte an: „Mit der Studie wurde eine Auslegeordnung an verschiedenen Szenarien gemacht. Wichtig ist, dass alle Beteiligten am gleichen Strick ziehen.“ Deshalb wird noch vor den Sommerferien die Arbeitsgruppe „Cartourismus Luzern“ ins Leben gerufen. Die Arbeitsgruppe soll die 19 Empfehlungen der Studie prüfen, bewerten und priorisieren.

«Arbeitsgruppe soll Empfehlungen bewerten.»

Bis spätestens nächsten Frühling soll entschieden sein, welche Empfehlungen auch umgesetzt werden sollen. In der Arbeitsgruppe sind Vertreter der Stadt, des Schwanenplatzes, des Quartiervereins Altstadt und von Luzern Tourismus involviert. Mit einem permanenten Monitoring-System sollen täglich Daten zum Carverkehr gesammelt werden.

Langfristige Massnahmen: Metro und Parkhaus
Die Umverteilungsmassnahmen könnten das Verkehrsproblem im Zentrum Luzerns längerfristig nicht lösen, heisst es in der Studie. Die Stadt soll deshalb auf anspruchsvolle und zahlungskräftige Touristen fokussieren und langfristig neue Infrastruktur zur Verfügung stellen, wie etwa ein von Privaten vorgeschlagenes Parkhaus unter dem Musegghügel oder eine Metro vom Stadtrand (Ibach) zum Schwanenplatz. Die Stadtregierung beratet diesen Sommer erstmals über die Projekte Metro und Parkhaus.

8. März 2020 - 17:27

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Lukas Keusch