ZentralschweizLuzernStadt Luzern will 5 Prozent weniger Autos zu Stosszeiten

Stadt Luzern will 5 Prozent weniger Autos zu Stosszeiten

50 Verkehrsmassnahmen sollen bis in 5 Jahren Stadt und Agglo Luzern entlasten
Publiziert am Mo 4. Mai 2015 12:51 Uhr
Stadt Luzern will 5 Prozent weniger Autos zu Stosszeiten

Bis 2020 soll der Autoverkehr während den Stosszeiten am Morgen und am Abend um fünf Prozent reduziert werden. Dies soll durch rund 50 Verkehrsmassnahmen geschehen. Die meisten davon sind Lichtsignalanlagen, welche die Autos aus Quartierstrassen und Parkhäuser nur noch dossiert auf die Hauptverkehrsachsen lassen.

Jeden Tag fliesst der Verkehr in der Luzerner Innenstadt über 20 Stunden mehr oder weniger ohne Probleme. Zu Stosszeiten - zwischen 7 und 8 Uhr sowie zwischen 17 und 19 Uhr - stockt der Verkehr aber regelmässig.

Die Folge davon sei, dass die Stadt Luzern nicht mehr zuverlässig erreichbar sei, sagt der städtische Verkehrsdirektor Adrian Borgula: „Viele Autofahrer weichen deshalb über Schleichwege durch die Quartiere aus. Dies beeinträchtigt sowohl die die Lebensqualität aber auch die Verkehrssicherheit in den Quartieren.“

Neues Gesamtverkehrskonzept

Stadt und Kanton Luzern, der Verkehrsverbund Luzern und der Gemeindeverband LuzernPlus entwickelten aus diesen Gründen gemeinsam das Gesamtverkehrskonzept Agglomerationszentrum Luzern.

Die vier Partner rechnen damit, dass die Mobilität bis 2030 um rund 30 Prozent zunehmen wird. Diese Entwicklung zeichnete sich bereits in den vergangenen Jahrzehnten ab, sagte der Luzerner Regierungspräsident Robert Küng an der Medienkonferenz heute Morgen und verwies auf die untenstehende Grafik.

Die grossen Schlüsselprojekte wie Bypass und Tiefbahnhof sind kaum vor 2030 realisiert. Deshalb brauche es jetzt sofort Massnahmen, so Küng weiter.

Verkehrsmodelle zeigen, dass der Verkehr auch zu Stosszeiten fliessen könne, wenn fünf Prozent weniger Autos auf den Hauptstrassen seien, erklärt der Verkehrsexperte der Stadt Luzern Roland Koch.

Konkrete Massnahmen

Um eine Reduktion von fünf Prozent der Autos auf den Strassen der Stadt Luzern während der Stosszeiten zu erreichen, sieht das Konzept unter anderem vor neuen Dosierungsstellen auf Quartierstrassen einzurichten. Heute gibt es bereits auf der Kreuzbuchstrasse eine solche eingerichtet.

Weiter sollen fünf zusätzliche Parkhausausfahrten mit Lichtsignalen gesteuert werden und der Busverkehr soll ausgebaut werden. Im Konzept sind fünf neue Busspuren und Busschleusen sowie zwei Fahrbahnhaltestellen vorgesehen. Insgesamt sind rund 50 Massnahmen vorgesehen, die entsprechenden Orte entnimmt man der unterstehenden Grafik.

Übersicht über die verkehrsentlastenden Massnahmen in der Stadt Luzern. Schwarz = bereits bestehende Massnahmen Blau = Geplante Massnahmen bis 2018 Rot = Zusätzliche Massnahmen

Kosten der Massnahmen

Die vier Projektpartner wollen diesen Herbst über die Umsetzung der Massnahmen entscheiden. Diese sollen und 8 Mio. Franken kosten. Für jene auf den Kantonsstrassen sind im Bauprogramm 4,8 Mio. Franken eingestellt. Für die Massnahmen auf Gemeindestrassen sah die Stadt bisher 1,6 Mio. Franken vor. Den konkreten Kredit will der Stadtrat Ende 2015 beim Parlament beantragen.

9. März 2020 - 11:37

Beitrag zum Gesamtverkehrskonzept

Lukas Keusch