ZentralschweizLuzernWas bedeutet der Flüchtlingsstrom für die Zentralschweiz?

Was bedeutet der Flüchtlingsstrom für die Zentralschweiz?

Radio Pilatus liefert fundierte Antworten zum Thema Asyl
Publiziert am Di 8. Sep. 2015 17:05 Uhr

29'000 Flüchtlinge werden nach Berechnungen des Bundes dieses Jahr in die Schweiz kommen. Soviel wie seit der Kosovo-Krise Ende der 90er Jahre nicht mehr. Radio Pilatus setzt sich mit dem Thema Flüchtlinge in einer Mehrteiligen Serie auseinander. In den nächsten Tagen versuchen wir das Thema von verschiedenen Seiten zu beleuchten und fügen unsere Recherchen und Beiträge jeweils hier online an.

Radio Pilatus zum Thema Asyl:

14. März 2020 - 13:11

Wie läuft das Asylverfahren in der Schweiz genau ab?

Lukas Keusch, Radio Pilatus AG
14. März 2020 - 13:11

Wie kann man Flüchtlingen in der Schweiz helfen?

Lukas Keusch
14. März 2020 - 13:11

Young Caritas setzt sich mit speziellen Projekten für Flüchtlinge ein

Caspar van de Ven
14. März 2020 - 13:11

Problematik der Nothilfe

Lukas Keusch
14. März 2020 - 13:11

Ein Gespräch mit der 27 jährigen Eritreerin Kisanet, die in der Schweiz Asyl sucht

Lukas Keusch
14. März 2020 - 13:11

Reportage zur Asylunterkunft Hotel Löwen in Ebikon

Lukas Keusch

1. Wie funktioniert das Asylverfahren in der Schweiz?

Personen, die in der Schweiz einen Asylantrag stellen, werden durch die Behörden in das Bundeszentrum verwiesen. Dort werden die Personalien aufgenommen und die Asylsuchenden befragt. Anschliessend werden sie mit einem bestimmten Verteilschlüssel den Kantone zugeteilt und finden bis zum Entscheid Ihres Asylgesuchs eine Bleibe in einem Durchgangszentrum. Laut Ruedi Fahrni, dem Flüchtlingskoordinator des Kantons Luzern, dauern diese Asylverfahren meistens einige Monate.

Entscheidend ob jemand in der Schweiz bleiben darf oder nicht, ist die Situation im Heimatland. Die Asylsuchenden müssen beweisen können, dass eine Gefahr an Leib und Leben besteht. Ist dies der Fall, erhalten sie den Flüchtlingsstatus und werden in der Schweiz aufgenommen. Ist dies nicht der Fall, erhält der Asylsuchender einen negativen Bescheid, sodass die Ausschaffung aus der Schweiz eingeleitet wird. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, dass ein Asylsuchender trotz negativem Entscheid befristet in der Schweiz bleiben darf. Der befristet Aufenthalt wird gemäss Ruedi Fahrni gewählt, wenn eine Rückkehr ins Heimatland aufgrund der aktuellen Lage – Kriege oder politische Unruhen - nicht möglich ist. Dies gilt beispielsweise für Asylsuchende aus Syrien.

2. Schenke Zeit - Freizeitprogramm im Caritas-Asylzentrum

Dass sich auch die jugendlichen der Schweiz immer mehr mit dem Thema Flüchtlinge beschäftigt, zeigt das Beispiel von youngCARITAS. Der Jugendbereich der Caritas Schweiz baut momentan ein Freizeitprogramm für die Asylsuchenden im Durchgangszentrum Grünenwald im Kanton Schwyz auf. Im Grünenwald sind rund 40 junge Männer untergebracht, die laut Bettina Kiedl, Leiterin von youngCARITAS, praktisch keine Möglichkeit auf eine abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung haben. Dies möchte youngCARITAS ändern und alle zwei Wochen für einen Nachmittag mit Freiwilligen das Durchgangszentrum besuchen, um mit den Insassen zu kochen, deutsch zu lernen oder Spiele zu spielen. Es gehe darum den Asylsuchenden zu zeigen, dass sie willkommen sind und sich jemand für einsetzt, so Kiedl weiter.

Auch bei der Aktion 72 Stunden, dem grössten Freiwilligenprojekt der Schweiz, wird sich youngCARITAS beteiligen. Gemeinsam mit Asylsuchenden aus den Zentren in Luzern planen sie ein Quartierfest. Die Aktion 72 Stunden dauert vom 10. bis 13. September 2015. Das Quartierfest von youngCARITAS wird am Sonntag 13. September ab 12 Uhr im St. Karli Quartier stattfinden. Alle weiteren Informationen zu youngCARITAS findet man hier.

Glückskette sammelt Geld

Die Glückskette ruft deshalb zu Spenden für die Flüchtlinge auf. Spenden können auf das Konto 10-15000-6 mit dem Vermerk «Flüchtlinge», auf www.glueckskette.ch oder über die Spendenapp «Swiss Solidarity» überwiesen werden.