ZentralschweizLuzernArzt macht in Luzern unerlaubt Stammzellentherapien

Arzt macht in Luzern unerlaubt Stammzellentherapien

Fall an Behörden in Luzern weitergeleitet
Publiziert am So 3. Juli 2016 12:47 Uhr
© Johannes Gilger (Flickr)
- Arzt macht in Luzern unerlaubt Stammzellentherapien

Ein deutscher Arzt und Professor hat laut Recherchen der «SonntagsZeitung» in Luzern unerlaubt Stammzellentherapien durchgeführt. Laut der Zeitung behandelte der Arzt unter anderem ein siebenjähriges behindertes Mädchen aus Weissrussland. In einer improvisierten Klinik entnahm er dem Mädchen Stammzellen aus dem Beckenkamm, welche er nachher in das Rückenmark spritzte. Für die Behandlung erhielt der Arzt von der Familie 9‘000 Euro in bar.

Die Therapie soll die Hirnfähigkeit verbessern, ist aber bei Experten äusserst umstritten. Fachärzte bezeichnen die Behandlung gar als sinnlos. Ausser Schmerzen für den Patienten bringe sie nichts.

In der Schweiz sind Stammzellentherapien bewilligungspflichtig. Eine Bewilligung dafür wurde jedoch noch gar nie erteilt, heisst es im Bericht der SonntagsZeitung weiter. Der Arzt liess von seinem Anwalt ausrichten, dass seine Therapie wirke und er seiner Ansicht nach keine Bewilligung brauche.

Swissmedic hat die Erkenntnisse den Behörden in Luzern mitgeteilt. Offenbar ist das Luzerner Gesundheit- und Sozialdepartement bereits letztes Jahr bei einem ähnlichen Fall eingeschritten.