ZentralschweizLuzern«Die linke Szene hätte zuerst Radau gemacht.»

«Die linke Szene hätte zuerst Radau gemacht.»

Hausbesetzer sorgen für Diskussionen im Luzerner Stadtparlament
Publiziert am Do 26. Apr. 2018 17:16 Uhr

Seit bald drei Wochen ist in der Stadt Luzern auf dem Grundstück «Auf Musegg 1» ein Raum besetzt. Die Gruppierung Pulpa möchte daraus laut eigenen Angaben einen Ort für «kreatives Schaffen, Begegnungen und Diskussionen» machen. Das Grundstück mit der nebenanstehenden Villa gehört der Stadt Luzern. Dass diese das Gebäude bisher nicht räumen liess, sorgte für Diskussionen im Stadtparlament.

Der unscheinbare Raum neben der Villa «Auf Musegg1» ist 6 auf 9 Meter gross. Anfang Monat nahmen die Hausbesetzer die Lokalität in Beschlag. Die bürgerlichen Parteien im Stadtparlament monierten, dass die Stadt die Besetzer gewähren lässt. Sonja Döbeli von der FDP: «Wir sind klar für Law & Order. Der Vollzug von Gesetzen ist Aufgabe der Exekutive.» Deshalb müsse die Hausbesetzung beendet werden.

Feucht und Schimmelpilz

Der besetzte Raum ist der einzige auf dem Grundstück, welcher nicht vermietet ist. Und dies mit guten Grund: Er ist feucht und mit Schimmelpilz befallen. Dass sich die Gruppierung Pulpa nun ausgerechnet diesen Raum aussuchte, löste bei SVP-Parlamentarier Marcel Lingg Kopfschütteln aus: «Würde die Stadtregierung diesen Raum mit Schimmelpilz an Kulturschaffende vermietet, hätte die linke Szene als erste Radau gemacht, weil man verschimmelte Räume an Kulturschaffende vermietet.»

Nach der Debatte machte die Stadtregierung klar, dass sie eine einvernehmliche Lösung mit den Hausbesetzern anstrebt.

Und hier geht's zu den Vorstössen aus dem Stadtparlament, einerseits von den Bürgerlichen, andererseits von den Linken.

6. März 2020 - 06:52

Hausbesetzer sorgen für Diskussionen im Stadtparlament Luzern.

Urs Schlatter, Radio Pilatus AG