ZentralschweizLuzernLU: Quartiere sollen belebter werden

LU: Quartiere sollen belebter werden

Stadt Luzern präsentiert neues Raumentwicklungskonzept
Publiziert am Di 29. Mai 2018 11:32 Uhr

Lebendigere Quartiere, bei deren Gestaltung alle mitreden können: Der Stadtrat Luzern hat sein überarbeitetes Raumplanungskonzept präsentiert. Darin legt er verschiedene Gebiete fest, die sich weiterentwickeln sollen. Die Bevölkerung soll dabei miteinbezogen werden.

Mit dem neuen Raumentwicklungskonzept will der Luzerner Stadtrat Wachstum ermöglichen, aber gleichzeitig gegen die Zersiedelung vorgehen. Das teilte der Stadtrat am Dienstag, 29. Mai, an einer Medienkonferenz mit. Die Stadt mit ihrer Infrastruktur stehe in der Pflicht, beim Kampf gegen die Zersiedlung voranzugehen, sagte Baudirektorin Manuela Jost. Das neue Raumentwicklungskonzept schaffe die Grundlage, das jährliche Wachstum von 0,9 Prozent oder 730 Personen bis 2035 alleine mit Verdichtung bewältigen zu können. «Momentan gibt es in der Stadt gleich viele Arbeitsplätze wie Bewohner. Dieses 1:1-Verhältnis möchten wir halten», erklärte Manuela Jost.

5400 Wohnungen werden gebaut

Im Fokus stehen drei Gebiete, deren Entwicklung in den nächsten 15 Jahren prioritär vorangetrieben werden soll. Im Gebiet Steghof/Rösslimatt könnten 1100 zusätzliche Wohnungen entstehen. Im Stadtteil Littau hat das Gebiet Längweiher/Grenzhof, bei dem Baulücken geschlossen werden sollen, ein Potential von 800 neuen Wohnungen, während im Gebiet Reussbühl mit Verdichtung und Weiterentwicklung eines urbanen Quartiers 500 neue Wohnungen entstehen könnten. Bis 2035 sollen insgesamt 5400 zusätzliche Wohnungen entstehen, 2000 davon gemeinnützig. Laut Richtgrösse beträgt dann bei Neubauten die Wohnfläche pro Person durchschnittlich 35 Quadratmeter - 2015 waren es 45.

Einheitliche Bauzonenordnung schaffen

Mit dem Raumentwicklungskonzept sollen Siedlung, Freiraum und Mobilität besser aufeinander abgestimmt werden. Es bildet die Grundlage für die Zusammenführung der Bau- und Zonenordnungen (BZO) von Littau und Luzern nach der Fusion 2010. Diese Zusammenführung sei wichtig, um eine einheitliche Planungsgrundlage zu haben, betonte Deborah Arnold, Leiterin der Luzerner Stadtplanung. Die BZO von Littau aus dem 2009 wird einer Gesamtrevision unterzogen. Gestützt auf das Konzept werden sämtliche Zonen überprüft und Grundeigentümerverbindlich festgelegt. Die BZO von Luzern wird bloss den übergeordneten Vorgaben angepasst, da sie erst seit 2014 in Kraft ist.

Zusätzliches Quartierzentrum soll entstehen

Im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung für das Raumentwicklungskonzept Anfang Jahr lud die Stadt zu fünf Veranstaltungen. In der Folge gingen 46 schriftliche Stellungnahmen ein. Diese wurden ausgewertet und das Resultat davon in den Bericht an das Parlament aufgenommen. «Als Konsequenz auf die Ideen aus der Bevölkerung haben wir ein zusätzliches Quartierzentrum im Bereich der Bernstrasse ins Konzept aufgenommen. Auch solle die Altstadt als Lebensraum gestärkt werden», sagte Baudirektorin Manuela Jost.

Im Herbst kommt die Vorlage gemeinsam mit der Mobilitätsstrategie ins Stadtparlament. Bis Ende 2019 soll der Entwurf der neuen BZO vorliegen, der sodann in die Vorprüfung beim Kanton geht, worauf ein Mitwirkungsverfahren und eine öffentliche Auflage erfolgen, vor dem geplanten Inkrafttreten 2023.