ZentralschweizLuzernHilfswerken fehlt wegen Bundesentscheid Geld

Hilfswerken fehlt wegen Bundesentscheid Geld

Weil der Bund Beiträge kürzt, schreiben viele rote Zahlen
Publiziert am Di 28. Aug. 2018 14:44 Uhr

Eigentlich helfen Sie den bedürftigen Menschen. Weil aber der Bund seine Beiträge kürzt, geraten nun die Hilfswerke selber unter finanziellen Druck. Da bis 2020 weitere Einsparungen geplant sind, fordern Hilfswerke ein Ende der Kürzungen.

Mehrere international tätige Hilfswerke haben ihren Sitz in der Stadt Luzern. Darunter zum Beispiel Caritas, Interteam, Fastenopfer oder auch Comundo. Von den vier genannten schreibt nur Caritas keine roten Zahlen.

Wie die Luzerner Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, seien diese roten Zahlen vor allem auch den vom Parlament beschlossenen Sparmassnahmen verschuldet. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) hat zum Beispiel noch vor zehn Jahren Interteam mit 2,5 Millionen Franken unterstützt, heute seien es noch deren 1,6 Millionen, wie Geschäftsleiter Erik Keller gegenüber der Zeitung sagt. Auch bei Comundo seien die Beiträge um rund eine Million auf heute noch 2,5 Millionen Franken gesunken.

Ende der Kürzungen nicht in Sicht

Aufgrund dieser Deza-Sparmassnahmen sind die Hilfswerke nun bestrebt, mehr Privatpersonen und auch Stiftungen als Spender für sich zu gewinnen. Weil es vielen so geht, ist der Konkurrenzkampf auf dem Spendenmarkt dementsprechend gross. Weil der Schweizer Spendenmarkt auch für ausländische Organisationen sehr attraktiv ist, kommt dies als weitere Schwierigkeit hinzu.

Alles in allem also kein einfaches Unterfangen für die Hilfswerke. Deshalb sind auch sie selber zum Sparen gezwungen. Und da das Deza bis 2020 jährlich weitere 130 Millionen einsparen muss, ist ein Ende der Kürzungen nicht in Sicht. Die Hilfswerke wollen nun nicht nur die Sparmassnahmen stoppen, sondern animieren den Kanton Luzern seine Beiträge zu erhöhen. Vor allem als grosser Profiteur des Tourismus würde Luzern gut daran tun, die weltweite Armut helfen zu reduzieren.

Eine Hoffnung auf Besserung bleibt den Hilfswerken noch: Am 7. September findet in Bern die Nationale Konferenz gegen Armut statt. Dort auch dabei sein wird Bundesrat Alain Berset.

6. März 2020 - 00:31

Hilfswerken fehlt wegen Bundesentscheid Geld

Tise Oetterli