Diverse BeitraegeOrpheus in der Unterwelt

Orpheus in der Unterwelt

Operette von Jacques Offenbach
Publiziert am Di 25. Dez. 2018 08:00 Uhr

Ouvertüre: Der Jüngling Actaeon wird auf seinem Weg zum Rendezvous mit der Jagd-Göttin Diana von deren Vater und Götter-Oberhaupt Jupiter in einen Hirsch verwandelt. Diana und ihre Begleiterinnen suchen ihn umsonst.

1. Akt

Griechische Landschaft mit den Häuschen von Orpheus und Aristeus

Die schöne Eurydike ist ihres Gatten, des Musikers Orpheus, überdrüssig und hat eine Affäre mit dem Schäfer Aristeus. Auch Orpheus amüsiert sich mit anderen Frauen und hätte sich schon längst von seiner ungeliebten Gattin scheiden lassen, wenn da nicht die Öffentliche Meinung wäre. Eurydike, die sich trennen und zu Aristeus ziehen will, weiss nicht, dass dieser in Wahrheit Pluto, der Herr der Unterwelt, ist. Dieser will seine Geliebte in die Unterwelt entführen. Nach einem heftigen Streit zwischen den Eheleuten fügt er ihr mit Hilfe einer Schlange einen tödlichen Biss zu. Noch im Dämmerzustand schreibt sie einen Abschiedsbrief an Orpheus und verschwindet mit Pluto in die Unterwelt. Als Orpheus die Nachricht liest, glaubt er, endlich frei zu sein. Doch da tritt ihm die Öffentliche Meinung in den Weg und fordert ihn auf, seine Ehefrau bei Jupiter, dem obersten Gott, zurückzufordern

Bei den Göttern auf dem Olymp

Bei den Göttern auf dem Olymp herrscht Langeweile und Überdruss. Jupiter, der von den anderen höchste Moral fordert, vergnügt sich selbst heimlich mit jungen Frauen. Juno, seine Gemahlin, macht ihm eine Szene. Da kommt Merkur, der Götterbote, mit der Nachricht, Pluto sei eben von einem Aufenthalt auf Erden mit einer wunderschönen Frau namens Eurydike in die Unterwelt zurückgekehrt. Jupiter schwört, mit der Entführung nichts zu tun zu haben und zitiert seinen Bruder Pluto aus der Unterwelt auf den Olymp. Pluto leugnet die Entführung – dabei kommt ihm ein Aufstand der Götter, welche dagegen protestieren, immer nur süsses Ambrosia auf dem Speiseplan zu haben, zur Ablenkung entgegen.

Da erscheint Orpheus und fordert – auf Verlangen der ihn begleitenden Öffentlichen Meinung – seine Frau zurück. Auf Druck der Götterschar beschliesst Jupiter, die Sache in der Unterwelt genauer zu untersuchen und bricht gemeinsam mit ihr in die Unterwelt auf.

2. Akt

In der Unterwelt, Plutos Boudoir

Die ganze Götterschar wandert unter Plutos Führung gutgelaunt Richtung Unterwelt. Auf dem Weg werden Orpheus und die Öffentliche Meinung von der Reisegruppe getrennt. Der Fährmann Charon und der Höllenhund Cerberus geleiten sie über den Fluss Styx in Plutos Reich.

Pluto hält Eurydike in einem Boudoir gefangen und hat seinen Diener Hans Styx als Aufpasser bestimmt. Styx, der süchtig ist nach Lethe, dem Wasser des Vergessens, umwirbt Eurydike und prahlt ihr gegenüber von seiner Zeit als Prinz von Arkadien: ohne Erfolg. Jupiter entdeckt Eurydikes Verlies und fliegt in Gestalt einer Fliege durchs Schlüsselloch hinein. Er gibt sich als Götterkönig zu erkennen und verspricht ihr, sie zu befreien und mit auf den Olymp zu nehmen. Er weist sie an, sich als Bacchantin zu verkleiden und so zu Plutos Dîner zu erscheinen, wo er auf sie warten wird.

In der Unterwelt, im Ballsaal

Pluto gibt für die Götter des Olymps ein Fest. Es wird Bacchus gehuldigt, dem Gott des Weines und des Spektakels, und auch Eurydike geht ganz in der Rolle der feierfreudigen Bacchantin auf. Danach wird Menuett und Cancan getanzt. Als Jupiter mit Eurydike abhauen will, taucht Orpheus mit der Öffentlichen Meinung auf und erinnert ihn an den Zweck des Ausflugs, die Eheleute wieder zu vereinen. Jupiter gibt dem Wunsch nach, stellt aber eine Bedingung: Während Orpheus vor Eurydike in die Oberwelt hinaufsteigt, darf er sich nicht nach ihr umwenden. Auf dem Weg aber schleudert Jupiter einen Blitz. Orpheus dreht sich erschrocken um und hat damit seine Frau verloren. Aber auch Pluto soll Eurydike nicht haben und so bestimmt Jupiter, dass Eurydike für immer Bacchantin bleiben darf.

Epilog: Orpheus kehrt zu seiner Freude allein mit der Öffentlichen Meinung auf die Erde zurück. Die Öffentliche Meinung stellt fest, dass die Welt voll Doppelmoral ist und dass die Sehnsucht nach Herzensbildung am besten im Theater gestillt werden kann.

Weitere Informationen unter: www.theaterarth.ch