ZentralschweizLuzernBauarbeiter sind am Schwitzen

Bauarbeiter sind am Schwitzen

Viel trinken, mehr Pausen und ab und zu ein Glace helfen
Publiziert am Di 25. Juni 2019 18:00 Uhr

Bis zu 37 Grad in der Zentralschweiz. Da kommt man schon mal ins Schwitzen. Zum Beispiel auf den Baustellen ist die Hitzewelle eine Herausforderung. Die Arbeitgeber haben die Verantwortung, besondere Schutzmassnahmen zu ergreifen.

Der Sommer ist da. Was viele während der Ferienzeit freut, stellt eine grosse Gefahr für die Gesundheit der Arbeitnehmenden auf den Baustellen dar. Dehydrierung, ein Sonnenstich oder Hitzeschlag können schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben. Laut der Gewerkschaft Unia erkranken jedes Jahr etwa 1000 Arbeitnehmende an Hautkrebs, weil sie bei der Arbeit der brennenden Sonne direkt ausgesetzt sind. In Hitzeperioden steige auch das Unfallrisiko um sieben Prozent.

Viele Baustellen seien jedoch gut ausgerüstet für die Hitzewelle, sagt Agron Gjuraj, Gewerkschaftssekretär Baunebengewerbe bei der Gewerkschaft Syna. Er kontrolliere in Hitzeperioden noch strenger die Baustellen, um die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer zu gewährleisten. «Ein Gesetz gibt es nicht, welches die Arbeitnehmer schützt, nur Empfehlungen der Suva. Die Arbeiter müssen sich selber bemerkbar machen, wenn ihnen etwas fehlt oder sie eine Pause brauchen», sagt Agron Gjuraj.

Glace zum abkühlen

Das sieht auch der Polier Bear Erni der Baustelle Windbüelpark der Aregger AG so: «Meine Arbeiter dürfen sich ungeniert bei mir melden, wenn sie eine zusätzliche Pause brauchen. Das ist mir lieber, als wenn jemand zusammenklappt.» Die Firma Aregger AG stellt ihren Arbeitern in diesen Tagen Wasser zur Verfügung und hat die Arbeitszeiten angepasst. Zusätzliche (Glace-) Pausen sind in der Tagesordnung und Beat Erni hat eine Dusche montiert, unter welcher sich die Arbeiter abkühlen können.

Das schätzen auch die Arbeiter. Es sei nicht selbstverständlich, dass der Chef so kulant sei bei dieser Hitze. «Wenn es angenehm zum Arbeiten ist, macht man dann auch gerne etwas für die Firma», sagt der Vorarbeiter Michael Fischer. Und nach der Arbeit einen Sprung ins kalte Seewasser sei auch nicht schlecht.

5. März 2020 - 14:38

Hitze auf der Baustelle

Flavio Desax / Damian Betschart