ZentralschweizLuzernVerletzte bei Gewitter in der Zentralschweiz

Verletzte bei Gewitter in der Zentralschweiz

In Alpnach wurden mehrere Personen in einem Auto eingeklemmt
Publiziert am Sa 6. Juli 2019 15:48 Uhr

Über die Schweiz sind am Samstagnachmittag heftige Gewitter hinweggefegt. Besonders betroffen war die Zentralschweiz. In Alpnach im Kanton Obwalden ist ein Baum auf ein Auto gedonnert. Eine Person schwebt in Lebensgefahr. In Luzern wurden vier Personen durch umstürzende Bäume verletzt. Alle Verletzten wurden durch den Rettungsdienst ins Spital gebracht.

Mehrere Bäume fielen in Alpnach im Kanton Obwalden auf ein Auto. Dabei wurden mehrere Personen im Auto eingeklemmt und mussten mit einem schweren Gerät befreit werden. Laut der Kantonspolizei Obwalden wurde dabei eine Person lebensgefährtlich verletzt und durch die Rega ins Spital gebracht. Weiter gerieten auf dem Sarnersee mehrere Stand-Up-Paddler in Seenot. Sie konnten durch Private mit einem Boot gerettet werden oder sich selbstständig in Sicherheit begeben.

In Luzern war der Bireggwald oberhalb der Stadt betroffen. Polizei, Feuerwehr und Ambulanzen waren dort im Einsatz, wie die Polizei in einer Mitteilung schreibt. Insgesamt gingen bei der Luzerner Polizei 100 Meldungen ein. In Kriens wurde der Betrieb der Pilatusbahnen teilweise durch einen umgestürzten Baum unterbrochen.

Auch im Kanton Schwyz betraf die Mehrzahl der rund 30 Notrufe, die bei der Kantonspolizei innert 90 Minuten eingingen, umgestürzte Bäume und Vauabschrankungen sowie weitere Gegenstände, die vom Wind losgerissen wurden. Verletzt wurde niemand. Auf dem Zürichsee gerieten drei Boote in Seenot, weshalb der Seerettungsdienst Pfäffikon aufgeboten wurde, wie die Kantonspolizei Schwyz weiter mitteilte. Ein Segelboot in Nuolen kenterte, die beiden Passagiere wurden von einem anderen Boot in Sicherheit gebracht. In Unteriberg und in Arth wurden Hausdächer abgedeckt.

Ausserordentliche Windgeschwindigkeiten

Die von MeteoSchweiz erhobenen Daten sind ausserordentlich: So wurden in Luzern Windspitzen von 135 Kilometer pro Stunde (km/h) gemessen: Dabei handelt es sich um den dritthöchsten Wert seit der Einführung der einheitlichen Messungen im Jahr 1981.

Nur gerade der Sturm Lothar vom 26. Dezember 1999 mit über 140 km/h und der Sturm vom 26. Januar 1995 mit rund 140 km/h erreichten höhere Werte. Bemerkenswert war auch der Temperatursturz, wie der Meteorologe Ludwig Zgraggen von MeteoSchweiz der Agentur Keystone-SDA sagte: Innerhalb von nur gerade 20 Minuten fiel das Thermometer um acht Grad von 24 auf 16 Grad.

Der Gewitterzug sei von West nach Ost entlang der Voralpen durch die Schweiz gezogen. Generell seien in der Zentralschweiz verbreitet 90 bis 110 km/h Windspitzen gemessen worden. Aber auch in Thun habe der Wind Spitzen von 94 km/h erreicht und im waadtländischen Oron seien es sogar 110 km/h gewesen. Für den Zürichsee, wo am Abend wiederum Hunderttausende am Züri Fäscht erwartet wurden, wurde am Nachmittag eine Sturmwarnung herausgegeben.

Quelle: sda