ZentralschweizLuzern39-Jähriger soll Luzerner Angestellte vergewaltigt haben

39-Jähriger soll Luzerner Angestellte vergewaltigt haben

«Ihr ist es gelungen, mich fertig zu machen. Finanziell und psychisch»
Publiziert am Mi 18. Dez. 2019 06:00 Uhr
© ZVG / Luzerner Gerichte
- 39-Jähriger soll Luzerner Angestellte vergewaltigt haben

In Luzern soll ein 39-jähriger Italiener seine Angestellte vergewaltigt haben. Der Staatsanwalt beantragt eine Freiheitsstrafe von 38 Monaten.

Wenn zwei völlig auseinandergehende Geschichte aufeinanderprallen, dann liest sich der Fall am Luzerner Kriminalgericht selbst wie ein Liebeskrimi. Am Montag ging es um eine Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung und Nötigung, berichtet die «Luzerner Zeitung». Dabei konnten sich ein Italiener (39) und eine Schweizerin (28) nicht einigen, ob sie eine Beziehung führten oder ob die Kluft zwischen Hass und Liebe doch grösser war als angenommen.

Freiheitsstrafe von 38 Monaten beantragt

Der Mann hat laut Luzerner Staatsanwaltschaft 2014 seine damalige Angestellte in ihrer Wohnung vergewaltigt. Zweimal versuchte er, die Frau in seiner eigenen Firma zum Beischlaf zu drängen.

Der Staatsanwalt sprach eine Freiheitsstrafe von 38 Monaten aus für strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität der Frau, heisst es weiter im Bericht. Die Frau forderte als Privatklägerin eine Genugtuung von 20'000 Franken.

Klägerin bestreitet Beziehung

Die 28-Jährige arbeitete mit dem Mann in der gleichen Branche. Er stellte sie bald ein. Sie wollte nie eine Beziehung, da er sowieso zu alt für sie sei. Zudem sei er verheiratet mit zwei Kindern. «Ich machte ihm immer wieder klar, dass ich nicht interessiert bin. Auch nicht an einer sexuellen Beziehung. Der Sex fand ja ohne meine Einwilligung statt», erzählte sie den Richtern.

Den Kontakt brach sie aber nie ab, da sie mit der Situation nicht klargekommen wäre. Sie sei zu schwach gewesen, um zu gehen.

Der Beschuldigte liebte sie und beteuert seine Unschuld

Der mutmassliche Täter habe sie über alles geliebt. Sie seien in die Ferien gereist und hätten Sex im Einverständnis gehabt. Aus geschäftlichen und folglich finanziellen Gründen lebten sie sich auseinander.

«Es schmerzt, Anschuldigungen zu hören, die nicht stimmen»

sagt der Angeklagte. Er glaubte, sie wolle ihn nur zerstören und sich bereichern.