Wahlen im Kanton LuzernKriens mit «frischem Wind» weiterbringen

Kriens mit «frischem Wind» weiterbringen

Wahlen Kriens
Der Wandel in der Stadt Kriens ist perfekt. Auch die letzte verbleibende bisherige Kandidatin Judith Luthiger (SP) hat die Wiederwahl nicht geschafft. Damit wird Kriens in Zukunft von fünf neuen Gesichtern regiert.
Publiziert am So 28. Juni 2020 12:40 Uhr

Neue Regierung für die Stadt Kriens. Gewählt sind Maurus Frey (Grüne), Christine Kaufmann-Wolf (CVP), Roger Erni (FDP), Marco Frauenknecht (SVP) und Cla Büchi von der SP. Sämtliche Mitglieder sind neu in der Regierung.

Für die letzte bisherige Kandidatin, Judith Luthiger, setzte es eine klare Niederlage ab. Sie landete mit 2'437 Stimmen abgeschlagen hinter den vier Gewählten auf Platz fünf. Lediglich Marcel Zandegiacomo (parteilos) erhielt mit 498 noch deutlich weniger Stimmen.

Starkes Resultat der CVP

Das beste Resultat in Kriens erreichte Christine Kaufmann-Wolf von der CVP mit 5'522 Stimmen. Sie lag damit knapp vor Roger Erni (FDP) mit 5'019 Stimmen und bereits deutlich vor Marco Frauenknecht (SVP) mit 4'538 und Cla Büchi (SP) mit 4'086 Stimmen.

Auch bei der Wahl um das Stadtpräsidium setzte sie sich deutlich gegen Maurus Frey (Grüne) durch. Kaufmann erhielt 4'228 Stimmen und Frey lediglich 2'739. Damit verlieren die Grünen in Kriens nach fünf Jahren das Stadtpräsidium wieder.

Rückkehr der SVP in die Exekutive

Der SVP gelang dagegen nach fünfjähriger Absenz die Rückkehr ins Gremium. Damit sind wieder alle grossen Parteien in der Regierung vertreten. Marco Frauenknecht von der SVP zeigte sich kurz nach der Wahl sehr zufrieden und glücklich. Es sei ein langer Weg gewesen und nun gehe es erst richtig los. Man wolle Kriens jetzt weiterbringen mit «frischem Wind».

Die neue Stadtpräsidentin Christine Kaufmann Wolf erklärte, der frische Wind in der Stadtregierung müsse nun für die Zukunft genutzt werden. Sie sei überwältigt und wolle als Stadtpräsidentin verbinden und vermitteln. Die fünf neuen Mitglieder seien alle sehr motiviert und möchten Kriens als «Mannschaft» weiterbringen.

Der Ausgang der kommunalen Wahlen mit der kompletten Auswechslung der Stadtregierung zeige, dass die Bevölkerung genug habe von der ungebremsten Wachstumsstrategie, erklärten die Grünen in einer Mitteilung. Die neue Regierung müsse für eine durchdachte Stadtentwicklung und mehr Lebensqualität einstehen.

Die SP zeigte sich enttäuscht über den Wahlausgang. Der Stadtrat sei nach rechts gerutscht, obwohl es die bürgerliche Mehrheit gewesen sei, die Kriens in die heutige Situation gebracht habe, wird die Partei in einer Mitteilung der Stadt Kriens zitiert.

Auch die nicht wiedergewählte SP-Kandidatin Luthiger zeigte sich enttäuscht, schränkt aber ein: «Das ist der Wille der Bevölkerung. Den gibt es zu akzeptieren.» Gemäss Luthiger wird es für die neue Stadtregierung eine besondere Herausforderung. Sie müsse sich zuerst finden, ihre Aufgaben kennenlernen und sollte gleichzeitig noch regieren.

Etwas Geschichte in Kriens

Es ist tatsächlich nicht das erste Mal, dass in Kriens die gesamte Regierung erneuert wird. Wie die Stadt Kriens selber schreibt, war dies bereits 1879 der Fall. Damals sei Gemeindeammann Markus Rüttimann gestorben. Bei der Aufarbeitung kamen grössere finanzielle Verluste zum Vorschein. Die führende Partei («die Liberalen») schaltete schnell und wechselte für die folgende Amtsdauer 1879/1883 den gesamten Gemeinderat aus. So jedenfalls steht es in der Krienser Chronik «Kriens – von den Anfängen bis zur Gegenwart».

Der damals neu gewählte Gemeindepräsident war übrigens der jüngste bis heute. Friedrich Degen wurde mit 31 Jahren Gemeindepräsident. Der neue Gemeinderat packte grosse Aufgaben in Kriens an: Nach dem Bau des ersten Trottoirs in Kriens wurde die Kriens-Luzern-Bahn oder die erste Trinkwasserversorgung in Kriens durch diesen Gemeinderat realisiert.

(kra)

    #Wahlen Kriens#Kriens#Wahlen#Luzern#Politik
© PilatusToday / sda