ZentralschweizLuzernWiderstand gegen Bypass wird stärker

Widerstand gegen Bypass wird stärker

In den Luzerner Stadt-Quartieren wird die Kritik lauter
Publiziert am Fr 23. Mai 2014 15:56 Uhr

Neben der Gemeinde Kriens, welche ihre kritische Haltung bereits kundgetan hat, ist nun in der Stadt Luzern der Quartierverein Hochwacht sogar dem links-grünen „Komitee gegen Bypass/Spange Nord“ beigetreten. Weitere Gegner des Strassentunnel Bypass würden folgen, sagte Marc Germann, Präsident des Quartiervereins Hochwacht, in einem Interview mit Radio Pilatus.

„Der Widerstand ist noch nicht organisiert, aber auf breiter Ebene vorhanden.“

Die rund 100 Vereinsmitglieder des Quartiervereins Hochwacht zeigten sich an der Generalversammlung überzeugt, dass dieses Verkehrsprojekt so nicht umgesetzt werden darf. Vor allem der geplante Autobahn-Zubringer «Spange Nord» habe gravierende Auswirkungen auf das Leben im Quartier: Mehr Verkehr, Lärm, gefährlichere Schulwege, Abriss von Häusern oder die Verkleinerung des Schulplatzes seien nur einige der Auswirkungen. Der Zubringer ist vom Schlossberg bis zum Lochhof in der Stadt Luzern geplant (vgl. Grafik oben).

Das Grossprojekt Bypass, für welches mit Kosten von rund 1,6 Milliarden gerechnet wird, soll mit einem neuen Autobahn-Tunnel die Innenstadt von Luzern vom Durchgangsverkehr entlasten. Finanziert werden soll der Bypass vom Bund, da es sich um eine Nationalstrasse handelt. Die «Spange Nord», welche den Durchfahrts- und Individualverkehr zum Bypass bringen soll, wird von Stadt und Kanton Luzern finanziert. Von Juli bis September läuft die Vernehmlassung zum Grossprojekt. Der Quartierverein Hochwacht ist mit dem Autobahnzubringer «Spange Nord» direkt betroffen, würde dieser doch mitten durchs Quartier führen.

Die Regierungen von Stadt und Kanton Luzern stehen hinter dem Projekt. Adrian Borgula, Verkehrsdirektor der Stadt Luzern, erklärte auf Anfrage, dass der Bypass ohne «Spange Nord» nichts nützt.

„Ohne Spange Nord ist der Bypass nutzlos.“

Das Projekt Bypass mit der Spange Nord geht beim Bund, Kanton und betroffenen Gemeinden bis Ende September in die Vernehmlassung. Baubeginn wäre frühestens im Jahr 2025. Unter anderem wäre aber für die «Spange Nord» auch noch eine kantonale Volksabstimmung nötig, allein dieser Zubringer soll 150 Millionen kosten.