ZentralschweizLuzernAmoklauf Menznau: Untersuchung abgeschlossen

Amoklauf Menznau: Untersuchung abgeschlossen

Ein Gutachten bescheinigt eine paranoide Schizophrenie des Täters
Publiziert am Di 17. Juni 2014 15:47 Uhr
© Luzerner Staatsanwaltschaft
- So lief die Bluttat in der Firma Kronospan gemäss der Luzerner Staatsanwaltschaft ab.

Die Untersuchung zum Amoklauf von Menznau vom Februar 2013 ist abgeschlossen. Dies hat die Luzerner Staatsanwaltschaft heute mitgeteilt. In einem forensisch-psychiatrischen Gutachten wurde festgehalten, dass der Täter zur Tatzeit unter einer akuten paranoiden Schizophrenie gelitten hatte. Zum eigentlichen Motiv und Auslöser der Tat können weiterhin keine Aussagen gemacht werden.

«Der Täter litt zur Tatzeit unter einer akuten paranoiden Schizophrenie.»

Die Analyse der Ereignisse war erschwert, weil der Täter tot ist und keine Angaben zum Motiv hinterlassen hat. Das Gutachten stützt sich so auf die Einvernahmen von mehreren Personen aus dem privaten und beruflichen Umfeld des Täters und auf die Untersuchungsakten der Strafverfolgungsbehörden. Im Gutachten heisst es, dass die akute paranoide Schizophrenie sich unter anderem in einem bizarren Verfolgungs- und Grössenwahn zeigte. So habe sich der Mann hauptsächlich im familiären Kreis regelmässig geäussert, dass er von dunklen Mächten, Organisationen, aber auch Mitarbeitern der Kronospan ausspioniert und verfolgt würde. Gemäss dem Gutachter ist davon auszugehen, dass der Täter seine Tat im akuten Schub einer paranoiden Schizophrenie beging. "Selbst wenn der Täter aber vor der Tat einem Psychiater vorgeführt worden wäre, ist nicht anzunehmen, dass der 42-Jährige sich in einer Weise geäussert hätte, die eine Zwangshospitalisation wegen Fremdgefahr gerechtfertigt hätte", heisst es im Gutachten. Die Tat war somit kaum voraussehbar.

«Die Tat war somit kaum voraussehbar.»

Bereits im Februar eingestellt wurde eine Untersuchung gegen drei Mitarbeiter der Firma Kronospan. Nachdem der Täter vor Ort tot aufgefunden wurde, waren gegen die drei Mitarbeiter Untersuchungen eingeleitet worden um zu prüfen, ob sie etwas mit dem Tod des Täters zu tun hatten. Die Staatsanwaltshaft geht aber von einem Suizid oder Selbstverschulden aus. Am 27. Februar 2013 hatte ein 42-jähriger Angestellter der Firma Kronospan vier Mitarbeitende mit einer Pistole erschossen und weitere zum Teil schwer verletzt. Der Täter selber kam ebenfalls ums Leben.