ZentralschweizLuzernSoll man in Luzern Wirtschaft studieren können?

Soll man in Luzern Wirtschaft studieren können?

Die SP möchte eine Wirtschaftsfakultät an der Universität verhindern
Publiziert am Di 30. Sep. 2014 01:00 Uhr
© Tommy Durrer
- Soll man in Luzern Wirtschaft studieren können?

An der Universität Luzern soll man in Zukunft auch Wirtschaft studieren können. Dies sieht ein Teil des neuen Universitätsgesetzes des Kantons Luzern vor. Gegen diesen Plan gibt es aber Widerstände. Die SP hat das Referendum gegen die geplante Wirtschaftsfakultät erhoben. Ende November wird deshalb darüber abgestimmt.

SP befürchtet, dass die Universität abhängig wird

Für die SP sprechen vor allem zwei Punkte gegen die neue Wirtschaftsfakultät an der Universität Luzern. Einerseits ist die Partei nicht einverstanden damit, dass die neue Fakultät mit privaten Geldern aufgebaut werden soll – 4 Millionen Franken sind vorgesehen. Die SP befürchtet, dass die Universität nicht mehr unabhängig ist, wenn Private Geld geben. Dem widerspricht die Universität Luzern. Das Geld sei nur für den Aufbau der Fakultät gedacht – für den Betrieb brauche es dann keine Unterstützung mehr. Uni-Rektor Paul Richli: „Harvard University, eine der besten Universitäten der Welt, könnte niemals funktionieren ohne Milliardenbeiträge von Privaten“.

Doppelspurigkeiten in Luzern?

Der andere Kritikpunkt der SP: Eine Wirtschaftsfakultät an der Universität sei unnötig, weil man bereits heute an der Luzerner Hochschule Wirtschaft studieren könne. „Unsere hervorragende Wirtschafts-Hochschule soll man nicht konkurrieren“, sagt Felicitas Zopfi von der SP. Es entstünden Doppelspurigkeiten. Auch hier widerspricht die Universität. Man werde die Hochschule nicht dort konkurrieren, wo sie stark sei. Man wolle vielmehr zusammenarbeiten.

Uni sieht Vorteile für Luzern

Für die Universität ist klar, dass es die neue Wirtschaftsfakultät braucht. Man müsse sich weiterentwickeln können. Rektor Paul Richli: „Die Universität ist von über 4000 Universitäten in Europa und den USA die zweikleinste öffentliche Universität“. Diese Weiterentwicklung sei also sicher kein Grössenwahn. Zudem würde der Ausbau der Uni auch den Luzerner Unternehmen Vorteile bringen. Dies weil zukünftige Führungskräfte vor Ort ausgebildet würden.

8. März 2020 - 16:59

Ein Streitpunkt: Die Finanzierung

Raphael Reichen