ZentralschweizLuzernZersiedelung stoppen: Luzern präsentiert revidierten Richtplan

Zersiedelung stoppen: Luzern präsentiert revidierten Richtplan

Kanton schränkt Gemeinden in Bau- und Zonenordnung ein
Publiziert am Mo 15. Juni 2015 13:54 Uhr
© Andy Hochstrasser
- Zersiedelung stoppen: Luzern präsentiert revidierten Richtplan
8. März 2020 - 16:29

Der Kanton Luzern präsentiert revidierten Richtplan

Lukas Keusch

Zwei Jahre nach dem Ja zum eidgenössischen Raumplanungsgesetz macht sich der Kanton Luzern an die Umsetzung. Die Kantonsregierung hat den überarbeiteten Richtplan präsentiert. Hauptziel ist, die Zersiedelung in den Luzerner Gemeinden zu stoppen.

Je nach Gemeinde, will der Kanton vorgeben wie viel Bauland noch verbaut werden darf, sagt der Raumplaner des Kantons Luzern Mike Siegrist: „Es sind rund 15 Gemeinden, die von Auszonungen betroffen sind, zum Beispiel Viznau. Auf der anderen Seite gibt es solche Gemeinden, vor allem in urbaneren Gebieten und auf der Verkehrsachse an der Autobahn A2, die noch mehr Einzonen dürften.“ Für jede Gemeindekategorie werden Wachstumswerte für Neueinzonungen und Dichtevorgaben, also Vorgaben zum Bauzonenflächenbedarf pro Einwohner, gemacht.

Rasche Umsetzung gefordert

Der Baudirektor des Kantons Luzern Robert Küng sprach sich für eine rasche Umsetzung aus, damit Rechtssicherheit geschaffen und die Arbeit der Gemeinden nicht blockiert werde. „Ziele der Revision sind die Eindämmung des Kulturlandverlustes und die Vermeidung von hohen Kosten für die Erschliessung.“, sagte Küng weiter. Über den überarbeiteten Richtplan entscheidet das Kantonsparlament voraussichtlich im September.

60'000 zusätzliche Einwohner

Die Zersiedlung soll deshalb gestoppt und das verdichtete Bauen gefördert werden. Der überabeitete Richtplan geht von der Annahme aus, dass die Bevölkerung des Kantons bis in 20 Jahren um 60'000 auf 450'000 Einwohnerinnen und Einwohner wächst.

Verband der Luzerner Gemeinden steht hinter neuem Richtplan

Der Verband Luzerner Gemeinden, der den ersten Entwurf der Richtplanrevision abgelehnt hatte, steht nun hinter dem Vorhaben. Der Kanton gestehe den Gemeinden mehr Handlungsspielraum zu als im ersten Entwurf. Allerdings würden die erhöhten Anforderungen auch wieder zu Kosten führen.