ZentralschweizLuzernMahnwache als Protest gegen Zwangsferien

Mahnwache als Protest gegen Zwangsferien

Luzerner Lehrpersonen protestieren auf dem Theaterplatz Luzern
Publiziert am Mo 17. Okt. 2016 11:06 Uhr
9. März 2020 - 14:44

Luzerner Lehrerinnen und Lehrer mit Mahnwache gegen Sparmassnahme

Philipp Breit

Der Kanton Luzern schickt die Schülerinnen und Schüler wie auch das Lehrpersonal der Luzerner Kantons-, Mittel- und Berufsschulen eine Woche in die Zwangsferien. Seit heute läuft nun diese Woche, welche als Sparmassnahme gedacht ist. Die Luzerner Lehrpersonen machen mit einer Mahnwache auf sich aufmerksam.

Insgesamt rund vier Millionen Franken spart der Kanton mit dieser Massnahme. Eine Massnahme, welche Urban Säger, Präsident VPOD (Verband des Personals öffentlicher Dienste) nicht nachvollziehen kann. «Man muss sich diese Massnahme vor Augen führen. Es ist absurd, dass der Kanton Luzern nicht in der Lage ist seine Schulen während dem ganzen Lehrjahr offen zu halten,» so Sager gegenüber Radio Pilatus. Gemeinsam mit anderen Lehrpersonen wird nun während dieser Woche Zwangsferien eine sogenannte Mahnwache gehalten. Täglich von Montag bis Freitag ist man von 08.00 - 17.00 Uhr auf dem Theaterplatz in der Stadt Luzern und sucht den Austausch mit der Bevölkerung. «Ziel ist es, die Bevölkerung auf diese Missstände aufmerksam zu machen und ein gemeinsames Gespräch zu entwickeln,» sagt Urban Sager weiter. Als Sinnbild ihrer Situation haben die Lehrpersonen einen «Hau-den-Lukas» aufgestellt. Je härter man drauf haut mit dem Sparhammer, umso grösser fallen die Sparmassnahmen aus.

Schüler haben Hausaufgaben
Urban Sager betont, dass mit dieser Woche Zwangsferien insbesondere auch die Schüler leiden. Ein Schuljahr habe in der Regel 38 Wochen und da falle eine Woche durchaus ins Gewicht. Damit die Schülerinnen und Schüler dem Lehrplan nicht allzu sehr hinterher hinken, wurde ihnen von den Lehrpersonen Hausaufgaben verteilt. Serafin Curti ist Präsident der Luzerner Schülerorganisationen und selber Schüler der Kantonsschule Sursee: «Wir haben Leseaufgaben erhalten. So müssen wir rund 150 Seiten im Deutschbuch und 70 Seiten Englisch lesen.» Eine Woche mehr Ferien, das kann doch bei den Schülern gar nicht schlecht ankomme - könnte man meinen. Wie Curti weiter sagt, seien die Reaktionen aber ganz unterschiedlich. Während die einen die zusätzliche Woche geniessen, realisieren die anderen langsam aber sicher was dies genau bedeutet und welchen Einfluss dies habe.

Diese Sparmassnahme soll gemäss dem Luzerner Kantonsparlament eine einmalige Aktion sein und sich nicht wiederholen.