ZentralschweizLuzernLU: Ehemaliger IT-Chef des Kantons vor Gericht

LU: Ehemaliger IT-Chef des Kantons vor Gericht

Er soll unter anderem Provisionen von Lieferanten privat einkassiert haben
Publiziert am Mi 15. Feb. 2017 05:00 Uhr
© Andrea Stoll
- LU: Ehemaliger IT-Chef des Kantons vor Gericht
6. März 2020 - 04:49

Ehemaliger IT-Chef des Kantons Luzern steht vor dem Kriminalgericht.

Caspar van de Ven

Der ehemalige Leiter der Dienststelle Informatik des Kantons Luzern steht heute Mittwoch vor dem Luzerner Kriminalgericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, dass er «Provisionszahlungen» von Lieferanten in die eigene Tasche gesteckt hat, statt sie dem Kanton abzuliefern. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe.

Der heute 49-jährige soll sich laut der Staatsanwaltschaft der ungetreuen Amtsführung sowie der mehrfachen Urkundenfälschung schuldig gemacht haben. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, dass er unrechtmässig «Provisionszahlungen» von Lieferanten der Dienststelle Informatik privat bezogen und nicht dem Kanton abgeliefert hat. Die Untersuchungsbehörden gehen von einem Deliktsbetrag von über 320'000 Franken aus.

Lange und sehr aufwändige Untersuchung
Die Luzerner Staatsanwaltschaft leitete im März 2013 die Untersuchung gegen den Schweizer ein, nachdem der Regierungsrat eine entsprechende Strafanzeige eingereicht hatte. Dabei geriet aufgrund erster Ermittlungen auch eine Firma in Deutschland in den Fokus der Strafverfolgungsbehörden. Auf entsprechende Rechtshilfeersuchen aus Luzern wurden in der Folge auch die deutschen Behörden aktiv. Bereits anfangs Mai 2013 wurde der Beschuldigte festgenommen und in Untersuchungshaft versetzt. Im August 2014 trafen dann die letzten Akten aus Deutschland ein.

Beschuldiger bestreitet die Vorwürfe
Der Beschuldigte ist sich keiner Schuld bewusst. Auf Anfrage von Radio Pilatus teilte sein Mediensprecher mit, dass die Verteidigung sämtliche Vorwürfe von sich weist. Der Angeklagte habe stehts offen mit seinem Arbeitgeber kommuniziert. Die Provisionszahlungen habe es gegeben, jedoch würden diese aus der Zeit kommen, als der Beschuldigte noch als externer Berater für den Kanton tätig war. In diesem Arbeitsverhältnis sei es üblich, dass Provisionen bezahlt werden.

Die Verhandlung vor dem Luzerner Kriminalgericht beginnt am Mittwoch 15. Februar um 08.15 Uhr. Radio Pilatus ist beim Prozess dabei.