ZentralschweizLuzernLuzerner Velotunnel geht zurück an Absender

Luzerner Velotunnel geht zurück an Absender

SP, Grüne und Grünliberale verlangen befahrbare Rampen
Publiziert am Fr 22. Sep. 2017 04:30 Uhr

Im alten Posttunnel unter dem Bahnhof Luzern gibt es vorläufig keine Veloabstellplätze. Das Stadtparlament hat das Projekt zur Überarbeitung an die Stadtregierung zurückgewiesen. SP, Grüne und Grünliberale bemängelten vor allem, dass die Rampen zum Tunnel nicht befahrbar sind.

Es waren irgendwie verkehrte Welten im Luzerner Stadtparlament. Auf der einen Seite die bürgerlichen Parteien FDP und CVP, welche den Velotunnel als gelungenes Projekt lobten, das die Situation für die Velofahrenden massiv verbessere. Auf der anderen Seite SP, Grüne und Grünliberale, welche das Projekt ablehnten - ausgerechnet jene Parteien, die sonst engagiert für die Anliegen der Velofahrenden kämpfen.

Ich möchte mal den Autofahrer sehen, der aussteigt und sein Fahrzeug schiebt.

Hauptstreitpunkt waren die Zugänge zum alten Posttunnel unter den Bahngeleisen. Das Projekt sah vor, dass diese nicht befahrbar sind. Die Velofahrer müssten absteigen und ihren «Drahtesel» in einer steilen Rinne hinauf- oder hinunterschieben. Jules Gut von den Grünliberalen: «Ich möchte mal einen Autofahrer sehen, der aussteigt und sein Fahrzeug schiebt.» Auch Korintha Bärtsch von den Grünen meinte, das Projekt sei nicht das Ei des Kolumbus.

Neues Projekt dürfte wesentlich teurer werden

Das Parlament trat schliesslich gar nicht auf die Vorlage ein, sondern schickte diese mit 24 zu 19 Stimmen zur Überarbeitung zurück an die Stadtregierung. Diese muss nun ein Projekt erarbeiten mit befahrbaren Rampen. Das dürfte dann allerdings wesentlich teurer sein als die 2,2 Millionen Franken, welche für die zurückgewiesene Vorlage geplant waren.

Die Stadtregierung hatte auf eine Kompromisslösung gesetzt, dies mit Blick auf den geplanten Tiefbahnhof. Es mache keinen Sinn, hier viele Millionen zu investieren im Wissen, dass vielleicht schon ab 2035 der Tunnel wegen dem Bau des Tiefbahnhofs wieder geschlossen werden könnte.