ZentralschweizLuzernMS Diamant soll Ende Mai wieder in See stechen

MS Diamant soll Ende Mai wieder in See stechen

Grund für die Kollision ist vermutlich menschliches Versagen
Publiziert am Do 22. Feb. 2018 15:33 Uhr

Laufen die Reparaturarbeiten nach Plan, kann das im Dezember 2017 auf dem Vierwaldstättersee bei Kehrsiten NW auf Grund gelaufene MS Diamant Ende Mai wieder in See stechen. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf 2,5 Millionen Franken. Grund für die Kollision ist vermutlich menschliches Versagen.

Die Kosten für die Reparatur würden grossmehrheitlich von der Versicherung übernommen, sagte Stefan Schulthess, Direktor der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees. Die Arbeiten am beschädigten Schiff seien aufwendig, kompliziert, aber nicht unmöglich, ergänzte Rudolf Stadelmann, Geschäftsführer der Luzerner Shiptec AG, einer Tochterfirma der SGV, welche das Schiff baute und nun auch die Reparaturarbeiten durchführt.

Im Sommer wieder Seetüchtig

Vorgesehen ist, dass das Motorschiff Diamant ab dem Sommerfahrplan am 26. Mai wieder den Betrieb aufnehmen kann - ein Jahr nach seiner Jungfernfahrt. Zurzeit wird es in der Werfthalle der SGV in Luzern repariert. Nebst dem Sachschaden rechnen die SGV-Verantwortlichen auch mit einer Einnahmeeinbusse von rund 150'000 Franken, bis das Schiff wieder fahrtüchtig ist. Diese Kosten seien nicht versichert, sagte Schulthess.

Ursache wird untersucht

Noch immer nicht definitiv geklärt ist die genaue Unfallursache. Diese wird zurzeit von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) untersucht. Schulthess erwartet das Ergebnis der Untersuchung erst in rund einem Jahr. Ausgeschlossen werden könne aber ein technischer Defekt sowie meteorologische oder medizinische Ursachen. «Auch Alkohol war nicht der Grund für den Unfall», sagte Schulthess. Und der Kapitän sei nicht von «Besuch» abgelenkt worden.

Das Schiff war am 7. Dezember 2017 gegen 21.10 Uhr vor der Schiffstation Kehrsiten-Bürgenstock mit einem Felsen kollidiert. Es entstanden mehrere Lecks und Seewasser trat in den Schiffsrumpf ein. Keiner der rund 160 Passagiere und der Besatzungsmitglieder wurde verletzt. Der Unfall ereignete sich kurz vor Ende einer dreistündigen Extrafahrt mit Gästen des Bürgenstock-Resorts.