ZentralschweizLuzernExperten warnen vor legalem Hanf

Experten warnen vor legalem Hanf

Das Geschäft mit dem sogenannten Cannabidiol (CBD) boomt
Publiziert am Fr 25. Mai 2018 17:39 Uhr

Experten warnen vor legalem Hanf. Das Geschäft mit dem songeannten Cannabidiol boomt. Es gibt immer mehr Produkte, welche legales Hanf haben. Sei das in Lebensmittel oder Tabak. CBD-Shops schiessen wie Pilze aus dem Boden und auch im Internet gibt es immer mehr Artikel mit legalem Hanf. Beim Luzerner Kantonschemiker oder Apotheker läuten aber die Alarmglocken.

Dass CBD keine Heilwirkungen hat, wie Kantonschemiker oder Apotheker sagen, das versteht Andreas Prax nicht. In seinem Laden stehen ganz verschiedene CBD-Produkte. Er verkauft Tee, Honig oder Tabakersatz mit Hanf. Im Gegensatz zum THC macht das Cannabidiol die Kunden nicht high, aber es helfe ihnen auf verschiedene Arten, so Prax. Es gebe Studien aus Spanien und Israel, die zeigen dass man CBD-Produkte als Schmerzmittel, Krampflöser oder Entzündungshemmer wirken. Neuste Erkenntnisse zeigen, dass Knochenbrüche bei der Einnahme von CBD schneller zusammenwachsen, so Andreas Prax. Er kann seinen Kunden aber keine medizinische Beratung abgeben, dazu ist er nicht ausgebildet.

Gute Kundenberatung ist sehr wichtig

Das wäre aber wichtig, meint Stefan Radunder von der Späni Apotheke in Kriens. Auch er verkauft Hanf-Produkte wie Tee oder Tinkturen. Die CBD Produkte werden vielfach verharmlost, besonders in Kombination mit anderen Medikamenten, meint der Apotheker. Darum fragt er seine Kundern immer, was sie sonst noch für Medikamente nehmen. Es kann nämlich zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Ein Beispiel sind Epilepsiemedikamente, da darf man gewisse Produkte nicht kombinieren. Oder auch Schizophreniemedikamente oder Blutverdünner. Es ist wichtig, dass man die Leute gut aufklärt", so Stefan Raduner.

Auch der Luzerner Kantonschemiker hebt den Warnfinger

Achtung vor falschen Heilversprechen bei Produkten mit Cannabidiol, auch der Luzerner Kantonschemiker Silvio Arpagaus warnt. Er sieht zwei Probleme: Das eine ist, wenn die Leute das Gefühl haben, sie können mit CBD Krankheiten therapieren. Auf der anderen Seite gibt es sehr viele Produkte im Internet mit unklaren oder zweifelhafter Herkunft. Da rät er Zurückhaltung. Oft wisse man nicht, wie gut die Produkte seien und ob sie eventuell Pestizide enthalten würden, so der Luzerner Kantonschemiker Silvio Arpagaus.

6. März 2020 - 06:40

EXPERTEN WARNEN VOR LEGALEM HANF

Sämi Deubelbeiss