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Ermittlungen gegen Krienser Imam

Kriens
Die Luzerner Staatsanwaltschaft hat gegen einen in Kriens LU tätigen Imam eine Untersuchung eingeleitet. Der Mann wird verdächtigt, öffentlich zu Verbrechen oder Gewalttätigkeit aufgerufen zu haben. Dies teilte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Publiziert am Mo 7. Okt. 2019 10:26 Uhr
© Luzerner Zeitung / Dominik Wunderli
- Ermittlungen gegen Krienser Imam

Laut der Luzerner Staatsanwaltschaft handelt es sich um ein Offizialdelikt. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil gelte die Unschuldsvermutung. Ausgelöst wurde die Untersuchung durch einen Bericht der «SonntagsZeitung» vom 6. Oktober. Demnach soll ein 38-jähriger, aus dem Irak stammender Imam Anfang August in einem Freitagsgebet in der Krienser Darassalam-Moschee den Gläubigen geraten haben, ihre Ehefrauen mit leichten Schlägen zu disziplinieren, wenn andere Massnahmen, wie Gespräche und das Verlassen des Ehebetts, nichts genützt hätten.

Es sei legitim, dass ein Mann seine Frau zur Disziplinierung schlage, aber nicht aus Grausamkeit oder aus Gewalt, hat der Imam gemäss der «SonntagsZeitung» gesagt. Er soll die Gewalt gegenüber der Ehefrau mit der Disziplinierung von Kindern verglichen haben.

Ermittlungen wegen terroristischen Aktivitäten

Gemäss der «SonntagsZeitung» war der Imam 2007 als Asylbewerber in die Schweiz eingereist. 2015 wurde gegen ihn wegen terroristischen Aktivitäten ermittelt, doch wurde er 2016 im sogenannten IS-Prozess vom Bundesstrafgericht freigesprochen. Die Unterstützung einer kriminellen Organisation sah das Gericht nicht als erwiesen an. Der Freigesprochene erhielt eine Entschädigung von 1092 Franken. Er war von der Staatsanwältin des Bundes in der Hauptverhandlung als «geistiger Brandstifter» bezeichnet worden.

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