ZentralschweizLuzernLukaszentrum vor der Wiedereröffnung

Lukaszentrum vor der Wiedereröffnung

Lange wurde das Lukaszentrum vernachlässigt, die Sanierung war unumgänglich
Publiziert am Fr 25. Okt. 2019 13:16 Uhr

Nach knapp zwei Jahren Bauzeit ist das Lukaszentrum der Reformierten Kirche Luzern bereit für die Wiedereröffnung. Unter anderem wurde der Dachstock ausgebaut und mit Dachterrassen versehen. Unvorhergesehenes verteuerte den Bau.

Über 9 Millionen Franken wird die Sanierung des Zentrums beim Vögeligärtli mitten in der Stadt Luzern am Ende kosten, nachdem die Kirchgemeinde Luzern einen Zusatzkredit für 750'000 Franken sprechen musste. Alles was falsch laufen konnte, sei falsch gelaufen, sagte Marlene Odermatt, Präsidentin des Kirchenvorstands am Freitag vor der Eröffnung des Zentrums.

Auf viel Unvorhergesehenes gestossen

Man habe sehr wenig Dokumentationen des Stahlbetonbaus aus dem Jahre 1935 gehabt und sei trotz vieler Sondagen im Vorfeld auf viel Unvorhergesehenes gestossen. Dabei ging es etwa um Statik, Abdichtungen und Korrosion.

So befinde sich das Areal im Grundwasser, man habe bislang nie ein Problem mit der Feuchtigkeit gehabt, sagte Nicole Signer, die im Kirchenvorstand für den Bau zuständig ist. Sobald man sich aber an der Gebäudestruktur zu schaffen gemacht habe, seien Abdichtungen im ganzen Gartengeschoss nötig geworden.

Bei der Sanierung, die von der Denkmalpflege begleitet und mitfinanziert worden war, wurde das Zentrum, mit Kirche, Saal für 300 Personen und Verwaltungsgebäude geöffnet, etwa mit einem Zugang vom Vorplatz zur Saalbühne oder erweiterter Lichtschächte im Gartengeschoss, wo es neu Unterrichts- und Büroräume gibt.

Terrassen statt Tauben

Ausgebaut wurde auch das Obergeschoss, wo einst Wäsche aufgehängt wurde und zuletzt vor allem Tauben ihr Dasein fristeten. Das Dach wurde leicht angehoben, sodass dort Büroräume realisiert werden konnten. Sie verfügen über neu geschaffene Dachterrassen, die für Licht im abgeschrägten Raum sorgen.

Nicht erwartet hatten die Bauherren auch Korrosionsschäden in der Betondecke, was eine statische Unterstützung der Kirchentreppe im Foyer nötig machte. Grund dafür waren die Auswirkungen eines Wasserschadens vor zehn Jahren. Die nötigen Arbeiten verzögern den Bezug der Zwitscher-Bar bis Ende November.

Während die Verwaltung wegen des Umbaus in ein Provisorium am Franziskanerplatz - in ein Gebäude der katholischen Kirche - zog, blieb die Lukaskirche immer offen. Das sei ebenfalls eine Herausforderung gewesen, sagte Odermatt. Der Kirchenraum wurde bloss neu gestrichen und die WC-Anlage erneuert.

Offizielle Eröffnung des Lukaszentrums ist am am 3. November. Insgesamt beschäftigt die Reformierte Kirche Luzern rund 100 Mitarbeitende. Die Kirchgemeinde setzt sich aus acht Teilkirchgemeinden in der Stadt und Region Luzern zusammen, hier leben über 20'000 Reformierte oder etwa die Hälfte aller Reformierten im Kanton Luzern.

(Quelle: sda)