ZentralschweizLuzernLuzerner Theater braucht neue Infrastruktur

Luzerner Theater braucht neue Infrastruktur

Stiftung finanziert Architekturwettbewerb für Luzerner Theater
Publiziert am Do 12. Dez. 2019 18:00 Uhr

Die Arthur Waser Stiftung finanziert den Architekturwettbewerb für einen Neubau des Luzerner Theaters mit 1 Million Franken. Der Wettbewerb soll bis Ende Juni 2021 ausgeschrieben werden, dann soll auch klar sein, ob das Haus in der Stadt Luzern ganz abgerissen wird.

Die Stiftung Luzerner Theater, die Stadt Luzern und der Kanton sind sich einig: aus wirtschaftlicher Sicht wäre ein Abbruch und ein Neubau des Theaters an der Reuss die optimale Variante. Ein vollständiger Rückbau ist dagegen aus Sicht des Denkmalschutzes nicht zulässig.

In einem Gutachten wurde insbesondere der Erhalt der Nordfassade des Theaters festgehalten. Man habe mittlerweile den gestalterischen Spielraum ausgelotet und nehme nun weitere städtebauliche Abklärungen vor, teilte die Kantonsregierung mit.

Bis zum Start des Architekturwettbewerbs soll klar sein, ob es in Richtung Neubau oder Um- und Anbau gehen soll. Diesen Wettbewerb, der spätestens Ende 2022 abgeschlossen werden soll, finanziert eine private Spende. Die Arthur Waser Stiftung schenkte dafür im vergangenen Oktober der Stiftung Luzerner Theater eine Million Franken.

Impuls für weitere Geldgeber

Die Schenkung sei an keine Bedingungen geknüpft, man habe sich einzig auf einen zeitlichen Rahmen geeinigt, heisst es in einer Mitteilung. Mit dem Geld will Arthur Waser 20 Jahre nach der Eröffnung des KKL Luzern ein weiteres Kapitel der Geschichte von Luzern als Musik-, Kultur- und Theaterstadt ermöglichen. Es sei ein erster starker Impuls für weitere Engagements von privaten Geldgebern.

Für die anstehende Wettbewerbsphase wird noch in diesem Jahr eine Projektierungsgesellschaft gegründet mit öffentlichen und privaten Beteiligten. Diese wird künftig Ansprechpartnerin sein für das Projekt. Stadt und Kanton vertreten darin die öffentlichen Interessen, die Stiftung Luzerner Theater, Luzerner Sinfonieorchester und Lucerne Festival jene der Nutzer.

Einsitz nehmen wird weiter die am 10. Dezember neu gegründete Stiftung «Neues Theaterhaus Luzern» mit privaten Geldgebern. Die Geschäftsführung der Gesellschaft übernimmt die Stadt Luzern voraussichtlich in der Person von Dienstabteilungsleiterin Rosie Bitterli Mucha.

Das Luzerner Theater aus dem Jahre 1839 benötigt für die weitere Entwicklung in den nächsten rund zehn Jahren eine neue Infrastruktur. Es soll am bestehenden Ort bleiben. Jüngst hatten Stadt und Kanton Luzern die Verantwortung für die grossen Kulturbetriebe neu geregelt, wonach nun die Stadt beim Theater den Lead hat. Die Investitionen, die dadurch auf sie zukommen, bewegen sich im hohen zweistelligen bis tiefen dreistelligen Millionenbereich.

(Quelle: sda)