CoronavirusCorona hin oder her: Feuerwerk ist auch dieses Jahr gefragt

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Corona hin oder her: Feuerwerk ist auch dieses Jahr gefragt

Silvester
Silvester ohne Feuerwerk: Was im vergangenen Jahr noch absurd geklungen hätte, leuchtet dieses Jahr wegen Corona ein. Obwohl die offiziellen Feuerwerke in der Schweiz abgesagt sind, decken sich Privatpersonen mit Böllern, Raketen und Vulkanen ein.
Publiziert am Mi 30. Dez. 2020 18:04 Uhr

Zum ersten Mal seit 2008 wird der Himmel über dem Luzerner Seebecken dieses Jahr zum Jahreswechsel nicht von einem Feuerwerk erhellt. Um grosse Menschenansammlungen zu vermeiden und die Spitäler bei allfälligen Unglücken nicht zusätzlich zu belasten, wurden schweizweit alle offiziellen Feuerwerke abgesagt.

Luzerner wollen nicht verzichten

Anders als beispielsweise in Deutschland darf an den meisten Orten in der Schweiz vor Silvester noch Feuerwerk verkauft werden. Das Unternehmen «Bugano» in Neudorf hat alle Hände voll zu tun: «Die Leute freuen sich, dass sie etwas ablassen dürfen und wollen wieder einmal etwas feiern», erklärt Geschäftsführer Toni Bussmann.

Vulkane, Böller und Raketen seien trotz Corona sehr gefragt. An Umsatz werde man dennoch stark einbüssen müssen, bedauert Bussmann: «Normalerweise können wir 20-30 Feuerwerke organisieren, dieses Jahr maximal zwei – wenn überhaupt.»

Dekoartikel und Tischbomen als Ersatz

Wer in der Migros Feuerwerk kaufen will, wird nicht fündig. Die Migros Luzern verzichtet nämlich schon seit über einem Jahr auf den Verkauf von Feuerwerken, heisst es auf Anfrage. Damit wolle man einen Teil zur Entlastung von Mensch, Tier und Umwelt beitragen.

Anders sieht es bei Coop aus, wo es in einigen Verkaufsstellen Feuerwerk gibt. Und dieses sei auch sehr beliebt, heisst es seitens der Coop Genossenschaft Region Nordwestschweiz-Zentralschweiz-Zürich auf Anfrage. Was dennoch auffalle: Die Nachfrage nach Silvester-Dekorationsartikeln und Tischbomben sei höher im Vergleich zu den Vorjahren.

Kurzfristiges Feuerwerksverbot unwahrscheinlich

Arztbesuche nach Unfällen mit Feuerwerk sind in der Schweiz selten. Gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung waren es 2019 an Silvester 20 Personen. Um das Gesundheitssystem nicht zusätzlich zu belasten appelliert Toni Bussmann von Bugano dennoch, den nötigen Sicherheitsabstand im Umgang mit Feuerwerk einzuhalten.

Ein kurzfristiges Feuerwerksverbot in der Schweiz vor Silvester ist sehr unwahrscheinlich. Ob wir Raketen, Böller oder Vulkane zünden dürfen, entscheiden nämlich die Kantone. Bislang hat ausschliesslich der Kanton Wallis ein Feuerwerksverbot ausgesprochen.

Diejenigen, die kein Feuerwerk im privaten Garten veranstalten möchten, stimmen die Organisatoren des öffentlichen Feuerwerks in Luzern vielleicht positiv: "Freuen Sie sich auf den Neujahrszauber am 1. Januar 2022!"

    #Silvester#Feuerwerk#Migros#Coop
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