ZentralschweizLuzernDer Corona-Blues in Hotels hält an – kaum Touristen aus dem Ausland

Der Corona-Blues in Hotels hält an – kaum Touristen aus dem Ausland

Stadt Luzern
Die Hotelindustrie befindet sich im zweiten Corona-Sommer. Ausländische Gäste fehlen in der Stadt Luzern so gut wie komplett. In gewissen Hotels ist die Auslastung noch schlechter als im Vorjahr
Publiziert am Mi 4. Aug. 2021 19:05 Uhr
© Virginia Schranz
- Auch in den Gängen des Schweizerhofs herrscht gähnende Leere.

Wer in den letzten Wochen in der Stadt Luzern unterwegs war, hat sie womöglich gesehen. Einzelne ausländische Touristen sind zurück in der Stadt. Asiatische Gäste sind es nicht. «Nur gut ein Prozent der Logiernächte im ersten halben Jahr geht auf das Konto von asiatischen Gästen», sagt Marcel Perren, Direktor von Luzern Tourismus. Dank guter Durchimpfung seien es mehrheitlich Gäste aus dem arabischen Raum. Ein weiterer Grund für ihre Reise nach Luzern ist fast so trist, wie die Situation der Hoteliers in der Stadt Luzern. «Sie haben vor allem ein Ziel. Zuhause erleben sie gerade eine starke Hitzewelle. Sie wollen daher in Gebiete reisen, in denen es kühler ist», sagt Gian Walker vom Hotel Schweizerhof Luzern. Der nasse Sommer wird zum Verkaufsargument.

Die Auslastung des Schweizerhofs lag diesen Juli bei 44 Prozent. Sie war somit gleich wie im vergangenen Jahr. «Vor zwei Jahren betrug die Auslastung im Juli noch 90 Prozent», so Walker. Den restlichen Stadthotels ergeht es ähnlich wie dem Schweizerhof. «Im Vergleich zu vor Corona haben wir bei der Gesamtauslastung in der Stadt Luzern noch immer einen Rückgang von rund 68 Prozent», so der Direktor von Luzern Tourismus. Überraschenderweise ist die Auslastung in diesem Jahr sogar noch um zwei Prozent schlechter als im Vorjahr.

Diesen Rückgang bestätigt Thomas Ulrich vom Cascada Boutique Hotel. «Wir haben etwas mehr als halb so viele Gäste wie im Vorjahr.» Im Cascada logierten vor Corona mehrheitliche Gäste von ausserhalb Europas. Im letzten Jahr hätten ausschliesslich Schweizer Gäste eingecheckt. Davon fehlen in diesem Sommer viele. Das Argument mit dem nassen Sommer scheint bei Schweizer Gästen nicht zu ziehen.

© KEYSTONE/ALEXANDRA WEY
- Sie sind noch nicht zurück: Asiatische Touristen in Luzern (im Februar 2020).

Hoffen auf Normalität im Winter

Obwohl leere Hotelzimmer in Luzern fast zum Alltag wurden, scheinen die Hoteliers der Stadt den Mut und die Zuversicht noch nicht verloren zu haben. «Wir haben uns auf die Situation eingestellt und versuchen das Beste aus jedem Tag zu machen», so Ulrich. Positiv sei, dass dank Schweizer Gästen immerhin die Gastronomie gute Umsätze macht. Auch im Schweizerhof ist man zuversichtlich. «Wir sind froh, dass wir die prognostizierten Zahlen höchstwahrscheinlich erreichen werden», sagt Walker. Die Hoffnung liegt auf mehr Normalität in den Wintermonaten. Das Hauptanliegen der Hotelindustrie ist daher klar: «Wir hoffen auf baldige Lockerungen der Einreisebestimmungen für die Fernmärkte», so Perren. Damit bald vermehrt Gäste aus dem amerikanischen und asiatischen Raum in Luzern begrüsst werden können.

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