ZentralschweizMaskenpflicht in Läden: «Es wäre eine Katastrophe!»

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Maskenpflicht in Läden: «Es wäre eine Katastrophe!»

Zentralschweiz
Am Montagabend hat nach Basel-Stadt, Waadt, Genf, Jura, und Neuenburg nun auch der Kanton Zürich beschlossen, die Maskenpflicht in Läden einzuführen. Weitere Kantone dürften folgen – in der Zentralschweiz will man davon nichts wissen.
Publiziert am Mo 24. Aug. 2020 19:57 Uhr

Für den Direktor des Luzerner Gewerbeverbands, Gaudenz Zemp, ist klar, dass man grundsätzlich einen zweiten Lockdown verhindern will und die nötigen Massnahmen auch unterstützen würde. Auf der anderen Seite müssten diese verhältnismässig sein. «Wir wollen, dass die Wirtschaft wieder in Schwung kommt, das ist sehr wichtig. Da ist eine Maske nicht förderlich.» Laut Zemp ist es ein Abwägen anhand der Infektionszahlen und der Reaktionen aus der Politik.

Die Präsidentin des Detaillistenverbands Luzern DVL, Martina Stutz-Aregger geht einen Schritt weiter: «Es wäre eine Katastrophe, wenn eine Maskenpflicht in Läden eingeführt würde.» Vor allem gäbe es laut Stutz eine Verlagerung in den Online-Handel. «Dabei würde es die kleinen Läden treffen, die bis jetzt keine Ressourcen für den Aufbau eines Onlineshops hatten.» So müssten viele kleine Läden schliessen. Zudem geht sie davon aus, dass Geschäfte bei der Verbeitung des Coronavirus keine grosse Rolle spielen: «Man ist in den meisten Fällen nur für eine kurze Zeit in den Läden und weicht sich gegenseitig aus», so Stutz.

Bei den Gewerbeverbänden von Ob- und Nidwalden stand bis jetzt das Thema Maskenpflicht in Läden nie zur Diskussion, wie es auf Anfrage heisst.

«Ansteckungszahlen im Auge behalten»

Die Zentralschweizer Gesundheitsdirektorenkonferenz (ZGDK) hat bereits Anfang Monat über die Maskenpflicht in Läden diskutiert. Wie der Zuger Regierungsrat und Präsident der ZGDK, Martin Pfister, auf Anfrage erklärt, sieht man aktuell keinen Handlungsbedarf. Jedoch sei die Frage zur Maskenpflicht in Läden immer präsent und man beobachte stets die Fall-Zahlen. «Die Zahlen müssten sich in den nächsten sieben Tagen so sehr verschlechtern, dass sie in den orange-roten Bereich fallen würden, um eine Maskenpflicht in Läden oder anderen öffentlichen Räumen als angebracht zu betrachten», so Pfister. Der Zuger Gesundheitsdirektor bezieht sich dabei auf das Ampel-System, das in Zug gilt und die Lage bezüglich Coronavirus anzeigt. Dies sei dann der Fall, wenn an sieben aufeinanderfolgenden Tagen mehr als 20 (orange) bis 25 (rot) Coronafälle auf 100'000 Personen kommen. Aktuell sind es 15 Fälle.

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