ZentralschweizSchwyzSchwyz: Untersuchung des Munitions-Skandals

Schwyz: Untersuchung des Munitions-Skandals

Logistikchef der Kapo Schwyz wurde im Februar wegen Waffenhandel im Internet festgenommen
Publiziert am Mi 24. Okt 2018 11:57 Uhr

Nachdem im Februar der Logistikchef der Kantonspolizei Schwyz wegen mutmasslichem Waffen- und Munitionshandel im Internet festgenommen worden war, liegt nun der Bericht der Finanzkontrolle vor. Dieser gibt Auskunft über Beschaffung, Bewirtschaftung und Ausmusterung von Waffen und Munition bei der Schwyzer Kantonspolizei. Und er offenbart Handlungsbedarf.

Bereits im Februar dieses Jahres wurde der ehemalige Logistik-Chef der Schwyzer Kantonspolizei wegen dem Verdacht, an illegalem Waffen- und Munitionshandel im Internet beteiligt gewesen zu sein, festgenommen. Später wurde er freigestellt und im April dann fristlos entlassen. Die Schwyzer Finanzkontrolle erstellte wegen dem Vorfall einen Prüfbericht zur Beschaffung, Bewirtschaftung und Ausmusterung von Waffen und Munition bei der Kantonspolizei.

Dieser Bericht veröffentlichte sie nun am Dienstag. Er zeigt detailliert auf, wie der Mann interne Kontrollen umgangen und das Vertrauen der Vorgesetzten missbraucht hat. Bestellungen wurden bewusst in kleinen Mengen gemacht, nachträglich abgeändert und die Zustellung direkt zum Beschuldigten umgeleitet, damit nichts auffällt. Von 2008 bis 2017 habe man 60 Bestellungen ausgemacht, die nicht einem internen Verwendungszweck zugeordnet werden konnten. Die Deliktsumme beträgt rund 180'000 Franken.

Handlungsbedarf im Bereich Material

Allgemein bestehe Handlungsbedarf bei der Materialbeschaffung und -bewirtschaftung, wie der Bericht festhält. Die Prozesse seien zu wenig strukturiert und die IT-Systeme nicht angemessen.

Der Beschuldigte befindet sich mittlerweile nicht mehr in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft ermittelt aber unter anderem wegen dem Verstoss gegen das Kriegsmaterialgesetz. Was nun genau mit der Munition passiert ist, ist ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen. Deshalb gilt für den ehemaligen zivilen Mitarbeiter der Kantonspolizei noch die Unschuldsvermutung.

5. März 2020 - 20:03

Resultate der Untersuchung des Schwyzer Munitionsskandals

Urs Schlatter