SportDas FCL-Drehbuch steht – macht es wie 1992!

Das FCL-Drehbuch steht – macht es wie 1992!

Cupfinal-Fluch brechen
Fast 30 Jahre sind vergangen, seit der FC Luzern das letzte Mal einen Titel gewann. Seither erlebte der FCL viele bittere Cupfinal-Momente. Viermal gingen die Luzerner als Verlierer vom Platz. Wir haben daher schon einmal das Drehbuch für das Finale am Pfingstmontag geschrieben. Es trägt den Titel: «Macht es wie 1992!»
Publiziert am Mo 24. Mai 2021 06:01 Uhr

Die St. Galler starteten druckvoll in diesen 96. Cupfinal. Der Führungstreffer gelingt Grün-Weiss jedoch erst in der 36. Spielminute. Die Ostschweizer benötigen einen Traumfreistoss von Jordi Quintillà, um ihre Überlegenheit in einen Treffer umzumünzen. Die Celestini-Elf zeigte sich vom Gegentreffer wenig beeindruckt. Bereits fünf Minuten später gelingt Filip Ugrinic mit einem Hammer aus 20 Meter der Ausgleichstreffer für den FCL.

Die zweite Halbzeit blieb torlos. Der Cupfinal 2020/21 geht in die Verlängerung. Und da machte FCL-Stürmer Dejan Sorgic mit dem FC St. Gallen kurzen Prozess. In der 96. Minute schiesst er eine Flanke von Pascal Schürpf an die Latte. Den Abpraller köpft er zur 2:1-Führung über die Linie. Drei Minuten vor Schluss vollendet wieder Sorgic einen mustergültigen Konter und schiesst den FCL endgültig zum Cupsieg. Christian Schwegler und David Zibung stemmen gemeinsam die Sandoz-Trophäe in die Höhe. Der perfekte Abschluss ihrer Karrieren.

Nicht Sorgic, sondern Knup – so gewann der FCL 1992:

Das ist kein verfrühter Matchbericht. Sondern ein Drehbuch, das uns heute zwar viele Nerven kosten würde, aber wohl alle FCL-Fans unterschreiben dürften. Es ist auch ein Drehbuch, das die FCL-Fans bereits erleben durften. Am 8. Juni 1992 beim letzten FCL-Cupsieg gegen Lugano hiessen die Torschützen noch Moser und Knup (zweifacher Torschütze).

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Interviews mit den Cup-Helden:

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Zwischen Himmel und Hölle

Dem FCL gelang vor 29 Jahren mit dem Cupsieg eine traurige Premiere. Die Innerschweizer waren die ersten Absteiger, welche den Cup gewannen. Der damalige FCL-Trainer Friedel Rausch, der drei Jahre zuvor noch Meister mit den Luzerner wurde, konnte sich dann auch nicht ausgelassen über den Triumph freuen. «Es schmerzt schon, dass wir Cupsieger werden und danach in der Nationalliga B sind», so der FCL-Meister/-, Cupsieger und Abstiegstrainer in Personalunion gegenüber dem Schweizer Fernsehen.

Es gilt einen Finalfluch zu brechen

Seither standen die Luzerner vier Male im Cupfinal. 1997 verlor man im Penaltyschiessen gegen den damals noch als Cup-Monster geltenden FC Sion. 2005 verlor der FCL gegen den FC Zürich (1:3), zwei Jahre später gab es die dritte Finalniederlage in Folge (0:1 gegen den FC Basel). Besonders bitter ist die letzte Finalniederlage vor neun Jahren. Die Luzerner spielten gegen einen bärenstark besetzten FC Basel (u.a. mit Shaqiri, Xhaka, Frei & Huggel) stark auf. Doch das Drehbuch war ein anderes als 1992. Der FCL scheiterte am fehlenden Abschlussglück, dem Schiedsrichter (dem FCL wurde in der 8. Minute ein klarer Penalty verweigert) und im Penaltyschiessen am züngelnden Yann Sommer.

Jetzt oder nie

In das Finale gegen die St. Galler geht der FCL als leichter Favorit. Die Bilanz gegen die Zeidler-Elf ist in dieser Saison zwar ausgeglichen (ein Sieg, eine Niederlage, zwei Unentschieden). Doch zeigte sich der FCL in den letzten Wochen stark formverbessert. Die Ostschweizer ihrerseits zitterten bis eine Runde vor Schluss noch vor dem Abstieg. Im Corona-Jahr von einer perfekten Ausgangslage für den langersehnten Cupsieg zu sprechen, wäre sicherlich falsch. Zu eingeschränkt sind die Fans und der Verein in ihren Feierlichkeiten. Doch die Chance auf dem Platz ist historisch gross. Nach 29 Jahren soll der «Chübel» endlich wieder nach Luzern. Darum heisst es heute um 15 Uhr – «Macht es wie 1992!»

PilatusToday und Radio Pilatus berichten live aus Bern.

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