Das macht die Zentralschweiz zu Ostern
Ostereierfärben
Das Ostereierfärben ist eine beliebte Tradition, die besonders in Familien mit Kindern gepflegt wird. Die Eier werden oft mit Naturmaterialien wie Zwiebelschalen, Spinat oder Rotkohl gefärbt – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Traditionell werden sie am Gründonnerstag oder Karfreitag vorbereitet und dann am Ostersonntag zum Eiertütschen oder als Dekoration verwendet.
Palmbinden – Vorbereitung auf den Palmsonntag
Das Palmbinden ist ein traditioneller Osterbrauch, der eng mit dem Palmsonntag verknüpft ist. Kinder und Erwachsene fertigen dabei sogenannte Palmbäume oder Palmbuschen an – meist aus Buchsbaum, Tannenzweigen, bunten Bändern, Äpfeln oder anderen Verzierungen. Diese werden vor dem Gottesdienst gesegnet und in einer Prozession in die Kirche getragen. Der Brauch erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem und ist für viele Familien ein kreativer und besinnlicher Auftakt zur Karwoche.
Osternacht und Osterkerze – Licht als Zeichen der Hoffnung
Ein zentrales Element des kirchlichen Osterfestes ist die Osternachtfeier. In vielen Kirchen beginnt sie im Dunkeln vor der Kirche mit dem Entzünden des Osterfeuers. Daraus wird die Osterkerze entzündet, welche Christus als das Licht der Welt symbolisiert. Die Weitergabe des Lichts an die Gläubigen verleiht dem Gottesdienst eine eindrückliche, feierliche Stimmung.
Osterfeuer im Freien – Frühling willkommen heissen
In vielen Gemeinden der Zentralschweiz werden zusätzlich auch Osterfeuer auf Hügeln oder Feldern entzündet – etwa in Bürglen, Alpnach oder im Muotathal. Dieser alte Brauch symbolisiert den Frühlingsanfang und ist heute meist ein Fest mit musikalischer Begleitung.
Eiertütschen – Kleiner Wettkampf mit Tradition
Das Eiertütschen darf zu Ostern nicht fehlen: Zwei Personen schlagen ihre hart gekochten Ostereier gegeneinander – das Ei, das unversehrt bleibt, hat gewonnen.
Osterchüechli und Osterfladen – Süsse Klassiker
Neben dem traditionellen Osterchüechli – einem feinen Gebäck aus Griess oder Reis, oft mit Rosinen und Zitronenschale – wird in vielen Haushalten auch der Osterfladen gebacken. Dieser hat in der Zentralschweiz eine lange Tradition: Es handelt sich um einen süssen Hefeteigfladen mit Mandeln, Rosinen und einem Hauch Vanille oder Zitrone. Beide Gebäcke sind typische Osterspeisen und werden oft bereits am Karsamstag zubereitet.
Gitzi – Das traditionelle Festessen
In ländlicheren Gegenden wird zu Ostern traditionell Gitzi (Jungziege) serviert. Das Fleisch steht symbolisch für das Osterlamm und wird oft im Ofen geschmort oder auf dem Grill zubereitet. Dazu gibt es meist Bratkartoffeln, Gemüse.
Ostereiersuche – Ein Fest für die Kinder
Am Ostersonntagmorgen begeben sich Kinder auf die Suche nach versteckten Schoggihasen, gefärbten Eiern und kleinen Überraschungen – sei es im Garten, auf dem Balkon oder im Wohnzimmer. In vielen Gemeinden der Zentralschweiz organisieren Schulen, Vereine oder Kirchgemeinden gemeinsame Osternestsuchen, etwa im Wald oder auf öffentlichen Spielplätzen.
Ostern in der Zentralschweiz ist mehr als nur ein Feiertag – es ist ein lebendiges Zusammenspiel von Glauben, Brauchtum und Genuss. Die Osterkerze als Lichtsymbol, das Eiertütschen als Spiel, das Eierfärben als Familienritual und süsse Leckereien wie das Osterchüechli und der Osterfladen machen das Fest zu einem kulturellen Erlebnis. Hier werden Traditionen nicht nur bewahrt, sondern mit Herz und Freude weitergegeben.