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Lido-Chef: «Wir leiden mit unseren Kollegen»

Nach tödlichen Badeunfällen
Nach den beiden tragischen Ereignissen im Luzerner Seebad und der Badi Baldegg ist die Betroffenheit gross. Marcel Wiesler vom Lido Luzern erzählt, wie man als Badibetreiber die nötige berufliche Distanz bewahren kann.
Publiziert am Mo 10. Aug. 2020 20:43 Uhr

Es herrscht sommerliches Wetter bei heissen Temperaturen. Das Strandbad Lido in Luzern zählt in der letzten Sommerferienwoche etliche Besucher. Kann das Strandbad bei der hohen Anzahl Gäste für Sicherheit garantieren?

An schönen Tagen seien bis zu fünf Bademeister im Einsatz, sagt Marcel Wiesler, Geschäftsleiter des Lido Luzern. Darauf kämen bis zu 3'000 Gäste. Es brauche eine gewisse Erfahrung, diese Menschenmasse im Auge zu behalten, so Wiesler.

In Fällen wie dem Gestrigen könne man aber nicht viel tun, sagt Wiesler. «Auch Personen mit medizinischen Problemen haben das Recht, eine Badi zu besuchen. Der Vorfall im Seebad hätte überall passieren können.» Der zweite Zwischenfall, bei dem ein 18-Jähriger ohne gute Schwimmkenntnisse in der Badi Baldegg ertrank, sei besonders tragisch. «Wir appellieren, dass solche Gäste im Nichtschwimmer-Bereich bleiben und sich nicht im tiefen Wasser aufhalten», so Marcel Wiesler.

Auch das Lido war schon Unfall-Schauplatz

Doch trotz notwendiger Eigenverantwortung: Es sei schwierig, nach solchen Ereignissen die nötige Distanz zu wahren. «Wir haben bei uns auch einen ähnlichen Fall erlebt. Wir wissen, wie anstrengend es ist, so etwas zu verarbeiten», sagt der Lido-Chef. Obwohl man im Alltag stets mit der Gefahr konfrontiert sei, gingen Marcel Wiesler die gestrigen Ereignisse sehr nahe: «Wir leiden mit unseren Kollegen.»

(tma)

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